Zähringer Städte

Zähringerstädte - Pioniere des Mittelalters

Zwölf Städte in Deutschland und der Schweiz bilden die Zähringerstädte. Die heutige enge Zusammengehörigkeit reicht in die Gründungszeit der meisten Städte zurück. Allen ist gemeinsam, dass sie zum Besitztum der Herzöge von Zähringen gehörten, die mit einheitlicher Rechtssprechung und der Verleihung von zahlreichen Rechten an die Orte eine fortschrittliche Regierung über ihre grossen Länderein führten. Die meisten Städte wurden gar von ihnen gegründet.

Stammsitz der Zähringer ist die Limburg bei Weilheiman der Teck, welche von Bertold I. erbaut wurde. Auch die erste Grablege, St. Peter bei Weilheim, geht auf seine Gründung zurück. Nach seinem Tod 1078 teilten die Brüder Hermann I. und Bertold II. die Ländereien auf. Markgraf von Limburg / Verona, Hermann I. blieb in der Baar. Aus seinem Geschlecht gingen die Markgrafen von Baden hervor, welche bis ins 19. Jahrhundert weiterbestanden.
Bertold II. zog nach Westen und baute bei Freiburg im Breisgau die Burg Zähringen, nach welcher die Herzöge sich fortan nannten. Durch Heirat mit Agnes von Rheinfelden kam er nach dem Aussterben der männlichen Linie der Rheinfelder zu namhaften Ländereien in der Nordwestschweiz. Als neue Grablege liess er 1093 das Kloster St. Peter im Schwarzwald bauen.

Nach seinem Tod folgte Bertold III. (1122 verstorben) und Konrad I. als Zähringerherzöge. Mit dessen Tod 1152 kam Bertold IV. an die Regentschaft. Vor allem in der Schweiz festigte er mit der Gründung von Freiburg im Uechtland und dem Wiederaufbau des total zerstörten Murten seine Macht. Nach dem Aussterben der Lenzburger fiel ihm 1173 auch der Besitz der Reichsvogtei Zürich zu. Neuenburg am Rhein geht ebenfalls auf seine Gründung zurück. Er verstarb im Jahr 1186.
Der nachfolgende Bertold V. war im Jahr 1197 gar Thronkandidat für den verstorbenen Heinrich VI. Der Zähringer verzichtete aber auf das Amt. Sein Gegenkandidat, Philipp von Hohenstaufen, galt ihm den Rückzug mit der Verleihung der Reichsvogtei Schaffhausen ab.
Auf Bertold V. geht die Gründung der schweizerischen Bundeshauptstadt Bern zurück. Dies um seinen Einfluss im Südwesten zu stärken. In Freiburg im Breisgau beganner mit dem Bau des Münsters. Die Fertigstellung erlebte er aber nicht mehr und im Jahr 1218 endete das Zähringergeschlecht mit seinem Tode. Bertold V. fand seine letzte Ruhestätte im Freiburger Münster. Die grossen Ländereien gingen an verschiedenste Besitzer und somit teilte sich nun die Geschichtsschreibung der 12 Zähringerstädte.

Foto Bräunlingen: Roland Sigwart/Stadt Bräunlingen

Foto Freiburg: Patrick Seeger/Stadt Freiburg

Foto Fribourg: Valentine Brodard/Ville de Fribourg

Foto Murten: Joel Schweizer

Foto Rheinfelden: Markus Raub

Foto Thun: Christof Gerber

Foto Villingen-Schwennigen: bbsferrari/istock.com